Einfach aussteigen – Fragen an die Zuständigen

24. April 2007

Wenn wir wollen, dass alles bleibt, wie es ist, dann ist nötig, dass sich alles verändert.
(Giuseppe Tomaso di Lampedusa)

Fragen an die Herren der Autoindustrie

Wie die letzten Jahrzehnte und die Ereignisse zu Beginn des Jahres 2007 gezeigt haben, setzen Sie Ihre Ziele immer noch mit aller Härte durch. Wieso maßen Sie sich an, das künftige Erdklima negativ und irreparabel zu beeinflussen? Können Sie das verantworten, was Sie da treiben – auch im Hinblick auf das Leben Ihrer eigenen Nachkommen und der kommenden Generationen? Warum denken Sie nur in Kategorien von Umsatz und Gewinn und nicht auch in Kategorien der Zukunft: Ökologie und Ökonomie sind Parallelwelten.

Warum lassen Sie nicht zukunftsfähige und sinnvolle mobile Produkte zu bauen? Es kann doch keinen Spaß mehr machen, solche Bodenraketen zu entwickeln. Sie spüren doch selbst eine moralische Verantwortung angesichts der Klimaerwärmung, der zur Neige gehenden Rohstoffe, der endlichen Energien. Warum machen Sie Ihren Einfluss nicht geltend, um die permanente weitere Autoaufrüstung zu beenden? Es muss doch wesentlich mehr Spaß bereiten, sinnvolle und moderne Fahrzeuge und soziale Verkehrsmöglichkeiten zu entwickeln.

Stellen Sie sich einmal vor, welche immense technologische Energie, welches Wissen, welche Ingenieursintelligenz frei werden, wenn nicht weiter ein Upgrading der Modelle betrieben werden muss, sondern ein Downgrading einsetzen kann: Wenn das technische Wissen und die Forschung eingesetzt werden, um den Energieverbrauch zu senken, die Abgaswerte weiter zu reduzieren. Ihre Ingenieure und Ökonomen könnten doch angesichts der ökologischen Bedrohung der Welt Sinnvolleres in ihrer Arbeitszeit erschaffen als den neuen RSGTISLX. Oder den 12-Zylinder-Biturbo von 430 auf 460 PS zu liften. Ihre Techniker könnten Produkte schaffen, die nicht der Zerstörung dienen, sondern der Bewahrung der Natur und dem Überleben helfen. Um das Wort „Schwerter zu Pflugscharen“ umzumünzen: Rüsten Sie Ihre Autogeschosse und Geländepanzer wieder zu Fahrzeugen ab.

Das Automobil ist überhaupt nur zu retten, indem es ökologisch verändert und sozial transformiert wird. Sonst können sich die Enkel der heutigen Ingenieure und Automanager die Autos nur noch im Museum ansehen: weil es keine mehr geben wird. Und Ihre Kinder und deren Kinder werden mit Sicherheit unter den Folgen der heutigen Vorfahren zu leiden haben: unter Ihrer Verantwortungslosigkeit!

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